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Redewendungen, Sprichwörter & rhetorische Stilmittel



Redewendungen, Sprichwörter, Lebensweisheiten

und „Ein Gefühl wie Weihnachten und Ostern zusammen"!



Liebe Leserin, lieber Leser,


sobald die digitale, indirekte Kommunikation zum Alltag wird, gewinnt die persönliche, analoge Ansprache wieder enorm an Bedeutung. Handgeschriebene – oder zumindest handunterschriebene – Weihnachtskarten (im schicken, dicken Umschlag und mit echter Briefmarke) liegen auch in diesem Jahr voll im Trend, sind sprichwörtlich "der letzte Schrei". Ich freue mich schon "wie Bolle" auf das Eintrudeln der ersten weihnachtlichen Motivkarten mit passenden Formulierungen und Redewendungen. Insbesondere, wenn es gefühlvoll "ans Herz" geht – sinnbildlich gemeint.



Sie riechen wohl schon den Braten – in dem heutigen Artikel geht es um Redewendungen, Sprichwörter, Metaphern und ähnliche rhetorische Stilmittel, die einen Text anschaulich machen und für das linguistische "Salz in der Suppe" sorgen.

Professionelle Texter, Werbeagenturen und Literaten wissen genau, dass geschriebene Worte erst oft mit Redewendungen, Sprichwörtern und Lebensweisheiten gewürzt werden müssen, um eine größere emotionale und bildhafte Wirkung entfachen.

Mit anderen Worten: Eine emotionale Sprache beflügelt das Kopfkino und bringt "Leben in die Bude" – Stichwort Storytelling. Eine Redewendung funktioniert üblicherweise wie eine Mini-Geschichte und illustriert nicht nur in Gebrauchsanleitungen, Fachvorträgen und Reden technische und wissenschaftliche Zusammenhänge in Sekundenbruchteilen mit bereits bekannten Bildern und sorgt auf diese Weise dafür, dass beim Publikum schneller "der Groschen fällt".


Doch Vorsicht: Zu viele aufeinanderfolgende Redewendungen und Sprichwörter versehen Ihre Ausführungen mit einem unnötigen "Pferdefuß" und lassen Ihre Zuhörerschaft eher "auf der Leitung stehen". Kurzum: Die Dosis macht das Gift. In diesem engen thematischen Kontext darf ich aber nichtsdestotrotz noch ein wenig "aus dem Vollen schöpfen", um die verschiedenen Facetten zu beleuchten, ich hab' gerade so einen schönen Lauf.



Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß …


Gehen wir jetzt aber wieder gewohnt strukturiert vor: Worin besteht denn nun der Unterschied zwischen den einzelnen Begrifflichkeiten wie Sprichwörtern, Redewendungen, geflügelte Wörter, etc.? Bevor ich mich allzu sehr "aufs Glatteis" wage, zitiere ich Wikipedia: "(...)Eine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt. Es handelt sich um ein rhetorisches Stilmittel und um den Spezialfall einer Kollokation (...)".


Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht


Ein Sprichwort ist ein vollständiger Satz. Meist mit einem lehrhaften Inhalt in gehobener Sprache und sehr beliebt. Eine Redewendung dagegen ist ein Bestandteil von Sätzen. "Schwein haben" zum Beispiel ist kein vollständiger Satz, also auch kein Sprichwort – ich weiß ja nicht, wer Schwein hat und brauche also noch ein erhellendes Subjekt. Geflügelte Worte: Quelle bzw. Urheber sind bekannt. Geflügelte Worte können sowohl Sprichwörter als auch Redewendungen sein. Ein wichtiges Merkmal ist, dass in der Regel eine erste Quelle und damit ein Urheber bekannt ist. "Des Pudels Kern" oder "Ich kenne meine Pappenheimer" – das sind Goethe und Schiller mit "Faust" bzw. "Wallenstein" (Zitat Quelle).


Bei den Begriffen " Phraseologismus" und "Kollokation" schrillt bei mir regelmäßig der Fremdwörter-Alarm los – und führt mich zur Empfehlung, einen Xenologismus (das Fremdwort für Fremdwort) nur einzusetzen, wenn das Publikum auch wirklich etwas damit anfangen kann – und es mir selbst auch "gut zu Gesicht steht". Ansonsten endet der Vortrag wie das Hornberger Schießen. Dies gilt natürlich für Redewendungen, die nur dann "wie die Faust aufs Auge" passen, wenn die Zuhörerschaft noch über einen "Link" zum ursprünglichen Zusammenhang verfügt.


Jeder sieht den gleichen Sonnenaufgang – aber jeder mit einem anderen Horizont

Nachfolgend drei Empfehlungen für den Einsatz in Reden und Vorträgen im Allgemeinen – und saisonalen Grußkarten im Speziellen:


  • Halten Sie den Ball flach. Kontext ist alles, ohne Kontext ist alles nichts. Was ist der Anlass? Warum wenden Sie sich an Ihre Leser- bzw. Zuhörerschaft? Weihnachten? Neujahrswünsche? Privat? Beruflich? An welchen kulturellen Background? Planen Sie eine Jahresauftaktveranstaltung? Es ist wie mit den Witzen. Nicht jeder hat den gleichen Humor. Daher: Je nach Anlass setzen Sie die gewählten Sprachbilder adressatengerecht ein.

  • Lassen Sie den Schnee von gestern in Ruhe schmelzen und pressen Sie ihn nicht zwischen Ihre Zeilen. War es vielleicht schon zu viel des Guten? Es ist eben "nicht alles Gold, was glänzt". Wird das Kopfkino mit zu vielen unterschiedlichen oder gar widersprüchlichen Zitaten, Redewendungen und ausufernden Sprichwörtern überfrachtet, klingt es nach reiner Effekthascherei und Sie wirken schnell unseriös. Dann besteht die Gefahr, dass man Ihnen nicht mehr zuhört, dass "der Vorhang fällt".

  • Glauben Sie noch an den Weihnachtsmann? Mal ganz unter uns: Wenn Sie sich damit schwer tun, passende Redewendungen zu finden oder Sie das Gefühl haben, Sie sprächen dann "mit gespaltener Zunge", lassen Sie es einfach. Falls Sie nach Inspiration suchen, nehmen Sie sich Ihre Zeit und stöbern in den einschlägigen Ratgebern (Zitate Sammlungen, Duden – Redensarten. Woher sie kommen und bedeuten – etc.). Wählen Sie die Worte, die zu IHNEN passen. Probieren Sie es erst in einem geschützten und vertrauten Rahmen aus, wenn Sie befürchten, dass man Sie angesichts unpassender Vergleiche "einen Kopf kürzer macht". Nicht vergessen: Feedback nützt stets und unterstützt Sie bei ihrem nächsten großen Auftritt.

Heute mache ich mal nicht das ganz "große Fass auf", das soll's erst einmal zum Thema "Redewendungen, Zitate, Sprichwörter und ihr ungefährlicher Einsatz" gewesen sein. Etwas ausführlicher fällt hingegen meine Link-Sammlung aus, es naht ja mit "Siebenmeilenstiefeln" die Zeit der Geschenke:


Alle Jahre wieder ...


Ideen, Tipps und Denkanstöße für den Dezember, Weihnachten und darüber hinaus.


Und ganz zum Schluss ein kleiner Mutmacher als persönliche Empfehlung:


"Dies ist nicht die Zeit, Angst zu haben!"

Maria Ressa, Philippinische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin

Das Zitat stammt aus dem Kalender "Starke Worte von starken Frauen", eine meiner Lieblingsquellen für Inspirationen und Motivationen. Stöbern Sie doch mal vielleicht "zwischen den Tagen" ins nächste Kalenderjahr hinein – und lassen Sie uns 2022 gerne über den einen oder anderen Gedanken, Impuls oder Aspekt austauschen!

Viel Freude beim Formulieren der Weihnachtspost, frohgestimmte Festtage sowie ein glückliches neues Jahr.


Apropos. Frohgestimme Festtage. Das Gedicht von Dieter Hildebrandt "Ein schönes Adventsgefühl" ist mir ein willkommener Anlass für einige Gedanken. Schauen Sie hinein.


Ihre

Esther Schweizer


P.S. Quellenangaben und Verlinkung. Ich übernehme keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit. Abgerufen und überprüft am 13.12.2021.




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