Mund auf! Sprich, damit ich dich sehe
Mach' den Mund auf oder lieber wieder zu
Kennen Sie das? In einer geselligen Runde macht ein Gesprächsteilnehmer_in den Mund auf und unweigerlich stellen alle auf „Durchzug“. Warum? Die Stimme und die Sprechweise hindern uns daran, dem Gespräch die gebührende Aufmerksamkeit zu geben.
„Sprich, damit ich dich sehe!“ Der Ausspruch, frei nach Sokrates, bringt es gut auf den Punkt. Wie Sie von anderen gesehen und wahrgenommen werden, hängt in einem erheblichen Maße davon ab, wie Sie sprechen und auftreten.
Wie sprechen Sie? Stellen Sie sich diese Frage überhaupt? Wie verhält es sich mit den weiteren hier stehenden Fragen?
Mache ich den Mund beim Sprechen auf?
Wie hören die anderen mich?“
Spreche ich zu laut?
Spreche ich zu leise?
Verschlucke ich sprichwörtlich die letzten Silben eines Wortes?
Höre ich mich gerne sprechen ...
Sind Sie schon einmal direkt, zum Beispiel in einem Vorstellungsgespräch oder nach Ihrem Vortrag, Rede, Präsentation auf Ihre persönliche Sprechstimme angesprochen wurden? Eher eine seltene Situation, oder? Folglich ist es wenig verwunderlich, dass wir selber ungefragt kaum eine Rückmeldung zu unserer Stimme bekommen.
Die Stimme ist und bleibt für viele eine private und sehr persönliche Angelegenheit, um diese allzu sehr auf einen öffentlichen Prüfstand zu stellen. Schade! Gerade für öffentliche Sprecher und Rederinnen ist die Stimme ein wichtiges Instrument. Ja, hierzu zähle ich jeden beruflichen und gesellschaftlichen Auftritt. Nicht zu unterschätzen, ist, dass private Terrain. Gerade hier gilt: der Ton macht die Musik!
Die Unterscheidung, ob es sich hierbei um einen kleinen oder größeren Auftritt handelt, mache ich nicht. Jedes Telefonat, jedes Kundengespräch oder Austausch mit Mitarbeiter_innen – nicht zu vergessen mit Ihrem Chef, ist ein Auftritt. Ein Auftritt ohne Publikum? Macht wenig Sinn. Gerade und besonders, wenn Sie Ihren Gesprächspartner_in nicht sehen, spielt die Stimme in der Kommunikation eine große Rolle.
Die Stimme benötigt – bildlich gesprochen – für jeden Auftritt ein unterstützendes Ensemble. Bestehend u.a. aus der inneren Haltung, dem Atem, der Körpersprache und selbstverständlich Ihrer inhaltlichen Botschaft. Je effektiver die Unterstützung, desto gewinnender ist der Auftritt und so dankbarer das Publikum.
Ohne Kehlkopf keine Stimme
Die menschliche Stimme kann nie losgelöst von unserem Körper und unserem gesamten Tun betrachtet werden. Ihre Stimmbänder fungieren als direkte Marionettenschnüre für die Stimmung Ihrer Zuhörerschaft. Daher macht es Sinn, dass Sie nicht nur über ein gewisses Mass an physischen Durchhaltevermögen verfügen, sondern dass Sie Ihre Stimme nicht schon vor Ende Ihres Wortbeitrages verlieren. Ebenso gilt es, mit der akustischen Bandbreite wie auf einer Klaviertastatur virtuos spielen zu können. (Blick in und auf den Kehlkopf).
Viele Freizeitsportler_innen, Musiker_innen und Profis starten mit einem kurzweiligen und effektiven Aufwärmprogramm. Sie bereiten sich vor. Indem u.a. die Muskeln, die Sehnen, der gesamte Körper sowie der Kopf mental auf das nachfolgende Trainingsprogramm vorbereitet werden. Die Live-Auftrittssituation. Das können auch Sie als Profi in Ihrem Beruf, Studium oder im Alltag für Ihre Stimme und Ihren Auftritt nutzen.
Auf relativ einfache Weise. Entwicklen Sie ein eignes und individuelles Warm-up für Ihre Stimme. Damit es nicht in "Arbeit" ausartet, habe ich ein kurzweiliges Warm-up entwickelt. Sprechen Sie mich hierzu gerne und ich senden Ihnen ein PDF.
Auf längere Sicht steigern Sie somit die eigene Leistungsfähigkeit und die Wirksamkeit der Stimme. Wofür ist das gut? Damit Ihre Stimme, besonders wenn es absolut notwendig ist, kräftiger und lauter tönt und länger in Anspruch genommen werden kann. Kurzum: Damit Ihre Stimme Sie nicht im Stich lässt, wenn es stimmlich darauf an kommt, sicher, glaubwürdig und präsent auf dem Punkt zu sein. Mit anderen Worten: Sprich, damit ich DICH sehe!
Einige Textpassagen sind aus meinem Ratgeber „Erfolgsfaktor Stimme – Stimmtraining für Frauen“. Selbstverständlich spreche ist hier jedes biologische Geschlecht an.
Herzlichst, Ihre Esther Schweizer
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