Stimme, Präsenz und Souveränität

Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle*
Liebe Leserin, lieber Leser,
was ist das für ein wundersames Geheimnis?
Es klingt blumig, direkt, frech oder selbstbewusst?
Was lässt Sie dahinschmelzen wie Mousse au Chocolat?
Was flüstert, knurrt, faucht?
Die Stimme. Die menschliche Stimme.
Genauso wie fast alle Säugetiere und Vögel.
Wie Sie mit Ihrer Stimme mehr Präsenz ausstrahlen – ganz ohne Schreien
2025 ist offiziell das Jahr der Stimme – sie wurde zum Instrument des Jahres gekürt! Ja, Sie haben richtig gelesen. Nach der Tuba (2024) und der Mandoline (2023) ist nun endlich unser ureigenes Instrument dran: die Stimme!
Die Stimme ist das älteste und universellste Instrument überhaupt. Schon lange bevor Menschen Instrumente entwickelten, sangen sie und nutzten ihre Stimme für Kommunikation und Ausdruck. Sie ist die Vielseitigkeit in Person: Von klassischem Operngesang über Jazz-Scat, Beatboxing, Kehlkopfgesang, Jodeln bis hin zu Pop-Gesang – sie beherrscht alles. Und wie! Denn sie verbindet Sprache und Musik auf einzigartige Weise.
Ist es nicht erstaunlich, dass es das einzige Instrument ist, das wir von Geburt an besitzen und das sich im Laufe des Lebens verändert?
„Mit dem Instrument des Jahres verbindet man auch politische Botschaften“, sagt Christine Siegert. „Wir kennen Arbeiterlieder, Revolutionslieder wie die Marseillaise, und wissen, wie wichtig der Gesang bei der Reformation für Martin Luther war. Mit der Stimme kann man viel bewirken.“ In Afghanistan verbietet das neue „Tugendgesetz“ der Taliban den Frauen, in der Öffentlichkeit zu singen oder laut zu sprechen – unabhängig vom Inhalt dessen, was gesungen oder gesagt wird. Die weibliche Stimme sei „verführerisch“, heißt es. Auch wenn im Haus gesungen wird und der Klang nach draußen dringt, drohen Strafen. Doch die Frauen erheben ihre Stimmen trotzdem … (Quelle).
Find your voice and inspire others to find theirs
Michelle Obama, Rechtsanwältin, Autorin, *1964
Haben Sie schon einmal Ihre eigene Stimme auf einer Aufnahme gehört und sich gefragt: „Wer ist das und warum klingt sie so?“ Vielleicht hat Sie das irritiert oder verunsichert?
Sind Sie es leid, in Meetings oder Präsentationen zu leise, zu hoch oder zu unsicher zu klingen? Möchten Sie, dass Ihre Stimme für Sie arbeitet – und nicht gegen Sie?
Diese und ähnliche Fragen - oder Bitten - höre ich sehr oft. Und ich erinnere mich noch gut an meine ersten öffentlichen Auftritte - die Nervosität, die zittrige Stimme. Heute weiß ich genau, wie ich meine Stimme gezielt einsetzen kann, um Sicherheit und Autorität auszustrahlen.
Diese Kommunikationsfähigkeit ist nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Berufsleben von unschätzbarem Wert. Wer im Beruf überzeugen will, muss klar und deutlich sprechen.
Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich sage, dass eine präsente Stimme den eigenen Auftritt verändert. Genau hier setze ich an und gebe mein Wissen an Sie weiter. Denn: Nicht immer gewinnt die lauteste, sondern die deutlichste Stimme!
Weiterlesen! Hier erfahren Sie:
Wie Sie mit Ihrer Stimme mehr Präsenz ausstrahlen – ohne Lautstärke-Terror.
Warum Ihr Tonfall wichtiger ist als Ihre Worte (leider wahr!).
Praktische Stimmübungen für Meetings, Präsentationen und Gehaltsverhandlungen.
Warum Sie nie wieder mit „Huch, sorry für meine Stimme heute!“ starten sollten.
Ihre Stimme verdient Applaus – nicht Räuspern und Unsicherheit.
Nur Mut. Probieren Sie es aus. Hier die Tipps für Sie.
Mehr Präsenz mit Ihrer Stimme – ganz ohne Schreien
Ihre Stimme kann auch souverän und durchsetzungsstark klingen, ohne dass Sie die Dezibel hochschrauben.
Übung: „Der Löwenatem“ (Info)
Atmen Sie tief durch die Nase ein, Hand auf den Bauch.
Beim Ausatmen sprechen Sie ruhig und klar: „Ich bin präsent und souverän.“
Wiederholen Sie dies mehrfach – das gibt Ihnen Kontrolle über Stimme und Nervosität.
Profi-Tipp: Anstatt lauter zu sprechen, nutzen Sie Pausen! Diese erzeugen Spannung – und lassen Sie sicherer wirken.
Warum oftmals Ihr Tonfall wichtiger ist als Ihre Worte (leider wahr…)
Menschen vertrauen Ihrem Klang mehr als Ihren Worten. Ein schwankender Ton? Wirkt unsicher. Ein fester, ruhiger Ton? Volle Überzeugungskraft!
Übung: „Die Satz-Challenge“. Sagen Sie „Das klingt spannend!“ – einmal gelangweilt, einmal motiviert, einmal skeptisch.
Hören Sie genau hin: Ihr Ton und Ihre Sprachmelodie verändert Ihre Körpersprache, Ihre innere Haltung und somit Ihre Wirkung – das ist eine Tatsache (Souveränes Sprechtempo).
Profi-Tipp: Vermeiden Sie das „Hochziehen“ am Satzende, das wirkt wie eine Frage. Setzen Sie den Punkt mit Ihrer Stimme! Hören Sie den Unterschied. Beispiel HIER.
Drei praktische Stimmübungen für Meetings, Präsentationen & Gehaltsverhandlungen
Vor einem Meeting: „Der Summ-Test“
Summen Sie tief „mmmhhh“ – das wärmt Ihre Stimme auf und macht sie voller.
Vor einer Präsentation: „Der Stimm-Anker“
Sagen Sie laut: „Ich spreche ruhig und klar.“
Wiederholen Sie es langsamer und mit mehr Betonung.
Vor einer Gehaltsverhandlung: „Der innere Power-Satz“
Schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie: „Ich bin es wert!“ – mit Überzeugung.
Profi-Tipp: Wer lächelt, klingt automatisch freundlicher und sicherer. Aber bitte kein Dauergrinsen und achten Sie auf Ihre Kopf – und Körperhaltung. Keine kleine Mädchen Haltung. Sieht sonst aus, als wenn Sie „Pipi“ machen müssten ...
Warum Sie nie wieder mit „Huch, sorry für meine Stimme heute!“ starten sollten
Kennen Sie folgenden Beispiele? Fühlen Sie sich ertappt?
„Sorry, ich bin ein bisschen heiser…“
„Ich hoffe, Sie können mich gut hören…“
„Meine Stimme ist heute nicht so toll…“
Diese Sätze entwaffnen Sie, bevor Sie überhaupt losgelegt haben. Verzichten Sie darauf!
Stattdessen: „Ich freue mich, heute mit Ihnen über XYZ zu sprechen!“
Denken Sie daran: Ihr Publikum merkt oft gar nicht, wenn Ihre Stimme nicht perfekt ist – es sei denn, Sie sagen es!
Ihr Takeaway Nummero 1
Ihre Stimme ist ein Instrument – lernen Sie, es zu beherrschen!
Setzen Sie Pausen und Betonung für mehr Präsenz.
Ein ruhiger, fester Ton macht Sie überzeugender.
Entschuldigen Sie sich nie für Ihre Stimme – nutzen Sie sie!
Werfen Sie Ihre gedanklichen Vorsätze über Bord. Denn: Machen. Tun. Umsetzen. Ein individuelles Coaching unterstützt Sie dabei und ganz nebenbei erleben Sie, wie Sie Ihre Stimme gezielt für einen souveränen und überzeugenden Auftritt einsetzen können. Lassen Sie uns reden – Ihre Stimme hat es verdient!
Ihre Esther Schweizer
Takeaway Nummero 2
Falls Sie noch etwas Muße zum Lesen oder Stöbern haben. Hier finden Sie mehr zu mir und meiner Person, Tipps u.v.m.:
Hörpost aus der zweiten Reihe, Parkett
Podcast Reihe mit vielen Hörbeispielen - YouTube
Blog Empfehlung aus der Welt der logopädischen Welt
*Zitat "das Geheimnisvolle", Albert Einstein, Wissenschaftler, Erfinder, Physiker, 1879-1955
P.S. Anmerkung: Ich übernehme keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und dauerhafte Gültigkeit der genannten Querverweise und Internetadressen (Stand: 14. Februar 2025)
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